NZZ Artikel über die Gründung der Gilde der Zürcher Heraldiker

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NZZ - Neue Zürcher Zeitung vom 07.08.1930 Seite 6


Eine «Gilde der Zürcher Heraldiker» Die heraldische Kunst und Wissenschaft erlebten in neuester Zeit, und dies namentlich in unserem Lande, eine eigentliche Renaissance. Am 1. August wurde durch eine Gruppe junger und eifriger Freunde der Heroldskunst, der sowohl ausübende heraldische Künstler wie auch Forscher und Sammler, dann auch Genealogen, also ausgesprochene Fachleute angehören, eine Gesellschaft gegründet, die sich «Gilde der Zürcher Heraldiker» nennt. Anlass zu dieser Gründung gab die Notwendigkeit, heraldische Kunst und Kunde den überaus zahlreichen Interessenten in der einheimischen Bevölkerung verständlich zu vermitteln, als beratende Stelle zu wirken und aufklärend tätig zu sein, gegen den immer stärker sich geltend machenden, Wappenschwindel und die unseriöse Familienforschung. Die Erfahrung zeigt, dass bei aller Wappenfreudigkeit gerade unserer schweizerischen, eingesessenen Bevölkerung die wirklich von Heraldik etwas verstehenden Künstler doch gewissermassen mit der Laterne gesucht werden müssen. Künstlern, Architekten, Handwerkern usw. beratend an die Hand zu gehen, das möchte die neue Gilde, und gegenüber den vielfachen Anfragen von Leuten aller Stände, die ihr Familienwappen erforscht haben möchten, glaubt die neue Gesellschaft durch spezielle Bestellung einer Familienwappenkommission den richtigen Weg einzuschlagen.
Als ihren Hauptzweck nennt die Gilde, die «Pflege und Erforschung der schweizerischen und im besonderen der zürcherischen Wappenkunde und Wappenkunst", und es soll dieser Zweck erreicht werden durch heraldische Ausstellungen, die Herausgabe von heraldischen Publikationen und nicht zuletzt durch die systematische Sammlung und Aufnahme der heraldischen Denkmäler des Kantons Zürich. Im übrigen unterstützt sie die Bestrebungen der Schweizerischen Heraldischen Gesellschaft, zu deren Mitgliedern auch die Gildenmitglieder mehrteils gehören. Vorsteher der Gilde ist der Kunstmaler Emil Huber, Nordstr. 45 in Zürich.

Mit diesem Artikel vom 07. August 1930 auf der Seite 2 der Neuen Zürcher Zeitung wurde die Geburt der "Gilde der Zürcher Heraldiker" publik getan.

 

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